Liebe Leserinnen und Leser,
Digitalisierungsprojekte schaffen effiziente Abläufe, sparen Papier ein oder ersetzen es vollständig – vom Materiellen zum Immateriellen, könnte man sagen. Anders ist das bei der Digitalisierung von Torarollen: Sie sind im jüdischen Gottesdienst nicht wegzudenken, denn in ihnen ist die Heiligkeit Gottes „materialisiert“. Für die Forschung sind die Digitalisate jedoch äußerst nützlich. Mit ihrer Hilfe lüften Wissenschaftlerinnen des SCC im Projekt Materialisierte Heiligkeit gemeinsam mit Forschenden der Judaistik und der Materialwissenschaften aus Berlin jahrtausendealte Geheimnisse dieses Kulturguts und spannen so eine „digitale Brücke“ in die Vergangenheit (S. 30).
Das SCC versteht sich an vielen Stellen als „Brückenbauer“ – etwa als „Enabler“ für Forschung und Lehre am KIT, in Deutschland, Europa und weltweit. Dies wird im jahrelangen Engagement bei diversen AAI-Projekten deutlich und besonders in der Mitarbeit an offenen Standards für Identitätsverbünde – eine wichtige Brücke für die zukünftige sichere Zusammenarbeit von Communities (S. 18).
Junge Talente benötigen ebenfalls „solide Brücken“, um sicher in neue Wissenswelten vorzudringen. In einem Förderstipendium begleiten Forschende des SCC Schülerinnen und Schüler der Oberstufen ein Schuljahr lang bei anspruchsvollen Simulationsprojekten. So entsteht eine Wissenstransferbrücke zu den sogenannten „Simulierten Welten“. Und es zeigt sich in diesem Jahr erneut: Sie wird von den jungen Menschen mit Neugier, Kreativität und Inspiration begangen (S. 44).
Nicht zuletzt sind wissenschaftliche Neugier, technische Exzellenz und die Freude am Teilen von Wissen die tragenden Pfeiler, auf denen die hier vorgestellten Brücken stehen. Dies wurde in beeindruckender Weise auf der vom SCC co-organisierten HAICON25 Konferenz (Titelseite, S. 36) gelebt.
Viel Freude beim Lesen
Martin Frank, Martin Nußbaumer, Achim Streit